FORTSETZUNG: IMPRESSIONEN .......TEIL B
FORTSETZUNG. Werkzeugtypen der Steinzeit
Groß-Pampay - Typenform: spitz- oval. links quarzitisch, rechts grauer Feuerstein
Mit der mir, als Laienforscherin, zugefallenen Aufgabe, meine gesammelten Artefakte aus der Kiesgrube Gr.- Pampau/Schleswig-Holstein in einer Beweislastumkehr nunmehr zu erklären, sind einige meiner Funde doch den Werkzeugtypen, wie bereits auf der vorangegangenen Seite aus KVARNBY/ Sued-Schweden gezeigt, recht ähnlich. Die von mir herangezogenen Abb. 180 -siehe oben und dem vorangestellen Ensemble von Geräten aus Abb. 187 meiner Webseite "IMPRESSIONEN A" sind dem BERGBAU-Museum-Bochum Nr.22 aus 1980 entlehnt.
Auf Seite 187 dieses Buches mit Titel: "5000 Jahre Feuersteinbergbau",die Suche nach dem Stahl der Steinzeit, in Zusammenarbeit mit zahlreichen Leihgebern in Europa - erfährt hier der interessierte Leser etwas über die Entdeckungen von Bergbau Schächten in Sued-Schweden, einem nahegelegenen geologischen Umkreis von Schleswig-Holstein.
Die Entdeckung von Schächten in Sued-Schweden hat eine lange Geschichte, weil diese erst nach Abtragung von Humus oder Moränen Lehm ins Blickfeld gelangen konnten. Offiziell nun nachgewiesen ist 1904/5/6/7 Bergbau mit Kreideabbau aus dem KVARNBY einem Gebiet, wo nur hier prähistorische Flintgruben für Schweden entdeckt wurden.
Jedoch weiter rückwärtig schauend in die Geschichte von KARNBY-Schonen gab es Kalkabbau bereits um das Jahr 1860 für die Produktionen von Farbindustrien. Kreide als Füllungsbestand, machte erst in mehreren Anläufen erkennbar, worum es sich handelte und man begann die alten Schächte zu rekonstruieren. Da Kreide noch in damaliger Zeit von Hand mit Hacke und Spaten gefördert war, konnten von Arbeitern zusammen an die 100 Geweihhacken von mehren Stellen entdeckt werden.
Weiterer Füllungsbestand gleichermaßen bestehend aus Humus und Kreide förderten Werkstattabfall, Rohstoff und Feuersteinabschläge sowie Abfall von Geweihhacken und ein Scheibenbeil zu Tage. Erst 1975 wurden Untersuchungen durch das MALMÖ-Museum mehr detaillierter in 2 Schächten von ungefähr 6m Tiefe, im Durchesser von 3.5 bis 4,5 m durchgeführt und die Schachtfüllungen mittels Zeichnungen erläutert. Dazu ist auf Seite 187, 2. Absatz, folgendes geschrieben.
...."Die Sohle bestand aus reiner Kreide, allenfalls mit Flintabschlägen gemischt. Größere Mengen von Abschlägen, Bearbeitungsabfällen und Halbfabrikaten wurden angetroffen. Oben fanden sich ein Feuersteindolch, drei Schaber und eine Bronzepipette der frühen Bronzezeit, Keramik Scherben und Tierknochen."
1977 u.1979 ergaben Untersuchungen, dass zu den Bergbaugeräten zählende Funde nur die HIRSCHHORN-HACKEN für KVARNBY-Gruben gesichert sind. Vielleicht zählen auch zu den bergmännisch genutzten Gegenständen 10 lange Flintstücke, welche an einer Seite zugespitzt aber ansonsten recht grob bearbeitet sind. Sie wurden auch der Kategorie der Picken zugeordnet, jedoch waren keine deutlichen Benutzungsspuren festzustellen. siehe erstes Foto dieser Webseite. Abb. 180 von Seite 194; BDM.
Dicknackige Beile sind in Skandinavien durchweg als Bestandteil einer Werkzeugkultur üblich gewesen und von dort aus weit verbreitet worden. Es sind Funde von Halbfabrikaten exportiert worden, welches sich an den Herstellungstadien misslungener Exemplare verfolgen lässt. Ausgehend von Abschlägen oder Abfällen, die sich aus der Herstellung von Sicheln und Dolchen ergaben, konnte eine Anzahl von kleineren Bohrern und Kratzern erkannt werden.
Dolche: Zur Herstellung dieser Geräteform bedurfte es zunehmender Feuersteinqualität des späten Neolithikums, denn nur sehr geübte Handwerker waren zu der Herstellung in der Lage.Für den Fundort Kvarnby finden sich daher alle Stadien der DOLCH-HERSTELLUNG dokumentiert.
Seite 197 Abb. 184 Zeigt Abbildungen von Scheibenbeilen v.Kvarnby/Sued-Schweden.
Den Scheibenbeilen von Kvarnby wird auch eine besonders eigenartige Fundgruppe zugeordnet. Es sind dreieckig geformte Werkzeuge in der Größe von 5,4cm bis 7,4 cm mit einer nicht retuschierten Schneidekante, sie sind auch nicht geschliffen. Manchmal finden sich auf dieser Fläche "Rindenreste". Es wird jedoch angenommen, dass diese Kanten keine Retusche brauchten, da ihre natürliche Schärfung zum Schneiden ausreichte.
Ganz generell gesehen stellen die Scheibenbeile aus diesen Fundgruben, eine nicht ganz einfach zu erklärende Formengruppe dar.Einige Leute erklären sie mit VORFORMEN ZUR PFEILSPITZEN-HERSTELLUNG des frühen Neolithikums in Skandinavien, aber eine sehr variable Formengröße spricht auch wieder gegen die Verwendung hin zu Pfeilspitzen. Da das Vorkommen eine Zeitspanne vom späten Mesolithikum, über das frühe Neolithikum bis zur Eisenzeit umfasst, kann nur eine detaillierte Untersuchung das lange Überleben, der in diesem Gebiet gefundenen Scheibenbeile liefern. Es wird ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Flintbergbau vermutet.
Datierungen
Radiocarbon-Datierungen stellen die Gruben ins frühe skandinavische NEOLLITHICUM, etwa 4000 - 3600 v.Chr. Eine "Kragenflasche" der Trichterbecherkultur 1906 aufgefunden auf der Sohle eines Schachtes, Vorformen von dicknackigen Äxten und Keramik können auch ins mittlere Neolithikum sowie späte Neolithikum datiert werden, andere wieder gehören in die Periode der frühen Bronzezeit.
An dieser Stelle gibt der Fundobjektvergleich von Kvarnby auch keine ausreichende Erklärung mehr her, um dem anstehenden Problem von erkennbarer figürlicher Gestaltung hilfreich zu sein. Lediglich ein vergleichbares Stück gibt
Formenhinweise, wie auch figürliche Elemente.
FUNDSTÜCK AUS DEM GROSS-PAMPAU CONTEXT:
Das Fundstück hat die Grundform von den sogenannten Scheibenbeilen. Es ist hier aber eine mehrfache Überarbeitung zu erkennen, welche besonders im unteren Bereich als Schneidekante interpretiert werden dürfte.Siehe dazu die nachstehende Foto-Impression.
Engl.:The basic shape of the sampled implement from Gr.-Pampau site reminds of the Kvarnby-Axes from Southern Sweden however in larger size of 12cm length and 8cm width. Here we also find patches of older cortex, similar to the items found in Kvarnby. While those axes seemed to carry no extra sharpening on the blade part, the item from the Gr.-Pampau context has a clearly noticeable workman ship indicating a "facial profile" looking sky wards, see the 3rd photo-Impression.
KURZNACKIGES SCHEIBENBEIL NACH KVARNBY EXAMPLE
Vorder-und Hinterseite eines Schabers- oder kurzem Scheibenbeil nach Kvarnby-Vorlage, die Rückseite hat hier 2 Augen und eine zentrierte Mulde/Schale. Die Flintfarbe ist braun, und die Schneide hat optische Gebrauchtspuren. An der Seite liegt eine alte Rinde, die bearbeitet worden ist und eine figürliche Darstellung zeigt; EINE SITZENDE WEIBLICHE GESTALT MIT KOPFSCHMUCK; dazu geschlagene Punkte (6) auf einer Reihe hintereinander.
Engl.: 4 photo impressions of a short and plump typ of an axe in brown coloured flint and usewear traces.Traces of an older cortex are to be noticed on one side, enhanced by 6 regular working traces forming a human head in profile wearing a head dress. The shape of similar implements were sampled in large number at the site, see photo below.
Eine weitere Serie von fast gleicher Form zeigt das nächste Foto.
Jedes einzelne Stück braucht gesonderte Betrachtungsweise, diesen Platz gibt meine Webseite nicht mehr her, und die Leserschaft dafür ist gering. Dennoch will ich an dieser Stelle nochmals das Datierungs-Thema aufwerfen.
Mit dem nachstehenden Bild aus Mexiko geben sich Zusatzüberlegungen die aus einer ganz anderen Ecke dies Globus auftauchten. Als Buchtitel "The New World and the Making of the Past", auf Seite 88 gibt es diese Darstellung von Speerspitzen aber auch einer menschlichen Gestalt.... aus Obsidian Glas gearbeitete Objekte: SIE WAREN ein Exportschlager, welcher angleblich half, den Reichtum der MAYA-KULTUR zu mehren.
TEOTIHUACAN OBSIDIAN CARVINGS:
Gr.-Pampau Fund. gedeutet als "abstrakte" Körperform einer menschlichen Gestalt, ohne die Vorlage unten und mit belassener Rinde, oder Cortex, kann sie lange im Sediment gelagert haben. Wer kann das korrekt datieren oder einstufen, ohne eine Hilfe über die Sedimentschichten?
Feuersteinplastiken aus neolithischen Fundstellen Nordost-Europas. nach T.S.Zamjatnin. Sovetskaja Archeologija Moskau/Leningrad 1948
Dolche oder Lorbeerblattformen wurden auf dem Gr. Pampau´er Fundplatz nicht von mir gefunden. Wegen dieses "Mangels" meiner gesammelten Werke, war ich durch die Bilder und replikativen Wiedergaben des Steinschlägers BOB DOYLE, aus Richmond, Maine USA sehr angetan und habe einige seiner Werke hier bereits auf der Seite vorgestellt.
Solche Stücke belegen hier- siehe die Fisch- u. Kopfform - dass diese Technik der Steinbearbeitungsweise noch nicht "verlorengegangen" ist.
Eine bewunderswerte Handwerkskunst, auch heute noch.
Sie wirft im Zusammenhang mit alten paläolithischen Funden Fragen zu derer Datierung auf. Wie hier am Beispiel zu lesen ist , kann eine Bearbeitung auch über lange Zeiträume brach gelegen haben, aber auf jeden Fall kann immer mal wieder der Versuch unternommen worden sein, Formen und Gebilde nachzugestalten. Wer will da von der "Hand" des Menschen am Steinfund nun sprechen und wenn sichtbar, zu welchem Zeitpunkt Stücke transportiert, interpretiert und verstärkt worden sind?
7. Jan. 2013. Für die Engl. Übersetzung bitte ich die gängigen Übersetzungshilfen zu benutzen.Danke.Kindly use translater help.